Kommunikation

Was ist Sprache überhaupt? Eine bestimmte Sprache ist ein komplexes System der Kommunikation. Wir Menschen nutzen die sog. natürliche Sprache, die wir üblicherweise unterteilen in Lautsprache (reden, hören) und geschriebene Sprache (schreiben, lesen). Alles das tun wir, um miteinander kommunizieren zu können. Kommunikation ist der Austausch bzw. die Übertragung von Informationen (also Mitteilung). Eine übliche Kommunikation beinhaltet wie Gedanken (Vorstellungen, Meinungen) jemanden verlassen und in jemand anderen hineingelangen.

In diesem Geflecht positioniert sich nun der Sprachenlerner als Kommunikationspunkt. Als Mensch hat er normalerweise Ohren zum hören und einen Mund zum sprechen der Lautsprache. Zudem hat er Augen zum lesen und Hände zum schreiben der geschriebenen Sprache. Wir können das in einer einfachen Tabelle folgendermaßen festhalten:

Eingang Ausgang
Gesprochene Sprache (auditiv) Ohr, hören Mund, sprechen
Geschriebene Sprache (visuell) Augen, lesen Hand, schreiben

Es gibt grundsätzlich jeweils zwei Ebenen: auditive oder visuelle Übertragung und Ein- oder Ausgabe. Jede der vier Modalitäten (hören, sprechen, lesen, schreiben) birgt gewisse Herausforderungen.

Muttersprachler haben von Geburt an durch auditive Reize die Sprache gehört und gelernt sie nachzusprechen. In der Schule lernen sie im Kindesalter das Lesen und Schreiben von einzelnen Buchstaben zu Wörtern bis hin zu Sätzen. Ihr Gehirn und Lebensabschnitt ist ideal darauf ausgelegt, gesprochene und geschriebene Sprache zu erlernen.

Als spät anfangender Lerner einer Fremdsprache kann man auf diese Vorteile nicht zurückgreifen. Dafür kann man sein reifer gewordenes Gehirn ausnutzen: Man kennt sich selbst gut, versteht besser komplexe Zusammenhänge und kann möglicherweise besser abstrahieren. Mit dem breiten Schatz an bereits gesammelter Lebenserfahrungen, kann man das Lernen für sich optimieren, um mit wenig Aufwand schon viel erreichen zu können.

Eine Optimierung könnte sein, sich auf ein Modalität zu konzentrieren und die anderen kaum oder garnicht zu beachten. Zum Beispiel könnte ein Lernender sich entschließen nur Radio in der Fremdsprache hören zu wollen, weshalb das Sprechen, Lesen und Schreiben nicht zusätzlich erlernt werden muss. Ich würde aber sehr davon abraten, da alle Modalitäten miteinander verknüpft sind: Lernmaterial ist üblicherweise in geschriebener Form, das Schreiben benötigt man zum Nachschlagen, beim Lesen hört man eine Stimme im Kopf, die gehörten Laute müssen korrekt sein, sonst entsteht eine Diskrepanz. Als Lernender sollte diese Vernetzung als Chance sehen, da sie mehr Assoziationen schafft und Reize für das Gehirn erzeugt, was das Lernen erleichtert.

Bei der Modalität Schreiben ist zwar die Hand erwähnt, was auf das Schreiben mit Stift und Papier hindeutet, aber eigentlich nicht gemeint ist. Im heutigen digitalen Zeitalter wird viel mit echten Tastaturen an PCs oder virtuellen Tastaturen an Smartphones getippt. Lernmaterial ist häufig in digitaler Form online zu erhalten oder Apps auf dem Handy unterstützen die Lernenden.
Außer man möchte wirklich persönliche Briefe schreiben können, spielt sich die meiste Texterzeugung an digitalen Geräten ab. Daher empfehle ich die Fremdsprache absichtlich tippend und nicht mit Stift schreibend zu erlernen.

Nur die gesprochene Sprache anzuhören hat den Nachteil, dass sie nicht greifbar ist: Ausschließlich von der Stimme erzeugte Laute zu betrachten, die über Schallwellen über die Luft übertragen werden, dienen sehr schwer als Lernmaterial zum Erlernen einer Sprache. Die geschriebene Sprache hat den Vorteil, dass sie die gesprochene Sprache in Schrift kodiert, also anfassbar macht. Dadurch können erst Erklärmaterialien, Wörterbücher und Anschauungsbeispiele erzeugt werden. Für Fremdsprachenlernende ist somit die geschriebene Sprache ein unerlässliche Lernquelle.

Die geschriebene Sprache besteht, vereinfacht gesagt, aus Schriftzeichen, die wiederum Wörter, die wiederrum Sätze formen. Ein Satz ist eine in sich geschlossene sprachliche Einheit, die eine Äußerung enthält. Die deutsche Sprache hat alphabetische Schriftzeichen bestehend aus Konsonanten und Vokale. Damit werden Wörter geformt, die sich grob in folgende Haupt-Wortart unterteilen lassen:

  • Substantive (Nomen, Hauptwörter): Bezeichnen Dinge wie Tisch aber auch Ideen wie Feindlichkeit.
  • Adjektive (Eigenschaftswörter): Erklären, wie die Dinge sind, z.B. ein blauer Tisch oder eine verdeckte Feindlichkeit.
  • Verben (Tätigkeitswörter): Sagen etwas über die Handlung aus, was passiert, z.B. jemand sitzt am Tisch.

In der Fremdsprache lassen sich Sprachkonzepte wie Schriftzeichen, Wörter und Haupt-Wortart ebenfalls finden, an dem sich der Lernende orientieren kann. Schlussendlich will man in die Lage versetzt werden, Sätze in der Fremdsprache hören, sprechen, lesen und schreiben zu können. Dafür ist es notwendig, Schriftzeichen verstehen und Wörter übersetzen zu können. Die Grammatik gibt ein Regelwerk an, wie Wörter und Wortformen so aneinandergereiht werden, dass die Intention, was man sagen möchte, auf der anderen Seite ankommt.