Das Gehirn
Das Erlernen einer Sprache geschieht im Gehirn des Lernenden. Dabei ist das Denkorgan gleichzeitig der Freund und Feind eines Sprachenlerners.
Es ist ein Freund, weil es ein Sprachzentrum besitzt, welches für die Sprachverarbeitung und -produktion verantwortlich ist. Obwohl man breits eine Muttersprache erworben hat, ist das Gehirn in der Lage, eine oder gar mehrere Fremdsprachen zu erlernen. Das bedeutet, egal in welchem Lebensalter der Lernende sich befindet, durch die richtige Konditionierung erlaubt das Hirn eine zusätzliche Sprachfähigkeit zu erwerben. Manchen Menschen kann es leichter fallen eine Sprache zu lernen, z.B. wegen ihrer Genetik oder frühen Spracherfahrungen.
Das Gehirn ist aber auch gleichzeitig unser Feind, denn es möchte auch vergessen. Man kennt vielleicht das Gefühl, wenn Erinnerungen verblassen und sich nicht mehr im Detail daran erinnert werden kann. Gerade belanglose, unemotionale Momente wie das gestige Mittagessen wird oft schnell vergessen. Sind aber Emotionen im Spiel, werden Verbindungen zwischen Neuronen stärker ausgebildet und die Gedächtnisspur ist ausgeprägter. Bei chronischer Stress verringert sich das Erinnerungsvermögen, d.h. gestresste Menschen behalten nicht viel und vergessen schneller. Daher ist es wichtig, nicht unter Stress eine Sprache lernen zu wollen. Während man eine zweite Sprache lernt, bleibt trotzdem immer noch der Alltag mit all seinen Eindrücken, Arbeitsaufgaben und sozialen Interaktionen. Sollte unser Gehirn von allen Erinnerungen gerade die über erlernte Fremdsprachedetails verblassen lassen, wird uns das Sprachenlernen erschwert.
Mit Tricks können wir unser Gehirn überlisten, die erlernte Fremdsprache zu behalten. Wie können z.B. Gedächtniskünstler lange Ziffern- oder Kartenfolgen im Gehirn speichern? Sie wenden immer eine sog. Mnemotechnik wie die Loci-Methode an, in dem Gedächtnisinhalte auf einem erdachten Weg abgelegt werden, um sich dann beim geistigen Entlangwandern wieder zu erinnern. Hier wird ausgenutzt, dass Bilder besser im Gedächtnis bleiben und das Gehirn assoziativ funktioniert. Andere Techniken sind Merksätze und Merkbilder, die sich hervorragend für das Lernen von Vokabeln eignen. In Kombination mit verteilten Wiederholungen bleiben erlernte Konzepte länger im Gedächtnis.
- https://de.wikipedia.org/wiki/Sprachzentrum
- https://de.wikipedia.org/wiki/Spracherwerb
- https://www.dasgehirn.info/aktuell/frage-an-das-gehirn/wieso-faellt-es-manchen-menschen-leichter-fremdsprachen-zu-lernen
- https://www.dasgehirn.info/aktuell/frage-an-das-gehirn/warum-vergessen-wir
- https://de.wikipedia.org/wiki/Loci-Methode