Merksätze

Merkhilfen wie Merksprüche und Merksätze (auch Eselsbrücken genannt) helfen uns Information besser einzuprägen, da sie die assoziative Arbeitsweise unseres Gedächtnisses ausnutzen. In der Psychologie sind Assoziationen Verknüpfungen von Vorstellungen. Dinge, die wir zuerst nicht als verknüpft ansehen, können mit einer Merkhilfe verbunden und damit leichter gelernt werden. Dabei können Mentalfaktoren ausgenutzt werden wie Fantasie, Visualisierung, Logik, Emotion, Lokalisation und Assoziation.

Für die deutsche Sprache gibt es Merksätze, die Besonderheiten in Wortnutzung und Grammatik einprägen sollen. Ein Beispiel ist folgender Merkspruch:

Bei "seit" geht es um die Zeit. "Seid", wenn sie es sind.

Hier wird ausgenutzt, dass eine Regelmäßigkeit entsteht, wenn man die Endungen (fett gedruckt) in Zusammenhang bringt. Dadurch entsteht die einfacher zu merkende "seit"-"Zeit" Verknüpfung im Gedächtnis.

Ein anderere Merkhilfe in der Geographie ist die Nutzung des deutschen Fragewortes Wo?, um sich auf Karten zu merken, dass links Westen und rechts Osten liegt. Hier wird ausgenutzt, dass Deutsch von links nach rechts gelesen wird und das Fragewort bekannt ist. Erst durch die Merkhilfe entsteht eine vorher noch nicht vorhandene Assoziation, die man nicht mehr so leicht vergisst.

Merksätze sind oft nur so gut, wie sie zum Lernenden passen. Wird beispielsweiße eine gewisse Kenntnis vorausgesetzt, die der Lernende nicht hat, kann selbst die Merkhilfe keine richtige Hilfe darstellen. Die besten Merkhilfe sind die, die persönlich sind: Hat man besondere Momente im eigenen Leben erlebt, lassen sich die Erfahrungen in Merksprüche einbetten. Jedoch kann es sehr aufwendig sein, Merksätze selbst zu schreiben, da man sich auf die aufwendige Suche nach passenden Assoziationen begeben muss.